Ernährungsberatung
für Patienten mit rheumatischer Arthritis (Seite
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Ein
weiterer wesentlicher Ansatz in der Ernährungstherapie
chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen ist die
gezielte Zufuhr verschiedener Einzelstoffe.
So
lässt sich die Produktion der Prostaglandine durch
die vermehrte Zufuhr ungesättigter Fette (sogenannte
Omega-3-Fettsäuren) nachweislich senken. Omega-3-Fettsäuren
sind in vielen Fischsorten sowie in hochwertigen
Pflanzenfetten enthalten, vor allem in Keimölen.
Diese sollten weitestgehend tierisches Fett und gesättigte
Öle (z.B. Olivenöl) ersetzen.
Bei konsequenter und langfristiger Ernährung mit sehr
wenig Fleisch und Fleischprodukten, einer knapp bemessenen
täglichen Kalorienzufuhr und ausreichend ungesättigten
Fetten können häufig Schmerzmittel eingespart
werden, weil der Schmerz in den Gelenken nachläßt.
Allerdings dürfen weder Basistherapie noch Bewegungstherapie
abgesetzt werden.
Bei Gelenkentzündungen werden reichlich Sauerstoffradikale
freigesetzt, die zu einer Zerstörung verschiedener
Gelenkstrukturen (z.B. Knorpel) führen können.
Diese Sauerstoffradikale werden im Körper durch Antioxidantien
neutralisiert: Vitamin E und C sowie Selen-Glutathion.
Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass diese Antioxidanzien
in der Nahrung ausreichend vorhanden sind; gegebenenfalls
sollten sie substituiert werden (Achtung, Selen nicht zu
hoch dosieren).
Da im Gefolge rheumatischer Erkrankungen häufiger eine
Osteoporose auftritt - vor allem bei Langzeit-Therapie mit
Kortikoiden -, sollten unbedingt ausreichend Vitamin
D und Kalzium zugeführt werden, Kalzium in einer
Menge von 1000 - 1500 mg (vor allem in Milch und Milchprodukten).
Vorstufen des Vitamin D werden in aller Regel ausreichend
mit der Nahrung aufgenommen. Sie müssen aber durch
Sonnenbestrahlung in Vitamin D umgewandelt werden. Besteht
ein erhöhtes Osteoporose-Risiko oder ein Mangel an
Sonnenbestrahlung (z.B. bei pflegebedürftigen Menschen),
dann ist eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D zur
Nahrung sinnvoll.
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